Landschaftspflege - Blumenwiese
Unter einer Wiese versteht man eine Pflanzengesellschaft, bestehend aus Gräsern und mehrjährigen Kräutern. Als besonders artenreich gelten Mager- und Feuchtwiesen. Hier findet man die meisten Pflanzen der „Roten Liste“ bedrohter Arten, darunter auch Orchideen. Eine kräuter- und blütenreiche Wiese ist die Voraussetzung für eine große Insektenvielfalt. Viele von ihnen haben sich auf nur eine Pflanzenart als Nahrungsquelle spezialisiert. So ist die Schwalbenschwanzraupe beispielsweise auf die Wilde Möhre als Futterpflanze angewiesen. Von dem Insektenreichtum einer Wiese profitieren auch Grasfrosch, Eidechse oder Igel. Der Distelfink findet hier außerdem fressbare Sämereien.
Entscheidend für das Erscheinungsbild einer Wiese sind neben Boden- und Lichtverhältnissen in erster Linie die Schnitthäufigkeit bzw. die Art der Beweidung. Als optimale Pflege für eine Blumenwiese gilt eine 1 bis 3 malige Mahd pro Jahr. Wird wesentlich öfter gemäht, entsteht ein artenarmer Zier- oder Spielrasen. Ohne Mahd würde die Wiese innerhalb weniger Jahre verbuschen und nach und nach sogar ein Wald entstehen. Auch der Nährstoffgehalt im Boden spielt eine wichtige Rolle. Wird eine Wiese gedüngt, dominieren oft die Gräser und die Blütenpflanzen werden verdrängt.
Unsere Blumenwiese am NaturFreundehaus wird Mitte Juli gemäht und das Schnittgut über viele Jahre hin abtransportiert. Dadurch wurde eine Magerwiese erreicht, die im Juni mit der Margarittenblüte ihren Hochpunkt erreicht. Der am Rand der Wiese fließende Bach trägt dazu bei, die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere zu erhöhen. Der Boden besteht größtenteils aus Braunerden und am Hang aus Blockschuttablagerungen.
Sehen Sie sich anhand einer Fotoshow den Blütenreichtum und die Tiere in einer k(l)einen wissenschaftlichen Untersuchung an. Die Wiesenpflanzen finden Sie hier als tabellarische
Kartogravierung (pdf).
Naturschutz - Artenvielfalt
Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten gehören seit
jeher ins Murgtal. Sie halten uns lästige Insekten fern und sind ein sehr guter Indikator für eine intakte Umwelt. Durch das Bauen, aufhängen und die Pflege von Nistkästen wollen wir zum Umwelt- und
Landschaftsschutz beitragen. So sind der Fischreiher, der Turmfalke und der Zaunkönig hier zu beobachten. Das Aufhängen von Vogelnisthöhlen stellt für den Vogelfreund die einfachste Möglichkeit dar,
etwas für den Schutz der heimischen Vogelwelt zu tun. Es fördert zudem eine natürliche, umweltgerechte Schädlingsbekämpfung ohne Gift, da alle höhlenbrütenden Singvögel ihre Jungen mit tierischer
Nahrung versorgen. Der beste Vogelschutz ist also eine reich strukturierte Landschaft und ein ebenso naturnaher Garten.
Wer dort zusätzliche Nisthöhlen aufhängen will, sollte dann auch alle Höhlenbrüter berücksichtigen. Leider findet aber der Laie in vielen Zoofachgeschäften nur zwei oder drei gängige Nistkastentypen
vor und wird über die große Vielfalt geeigneter Nisthöhlen auch nicht informiert, so daß der Vogelschutz hier hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Das gilt erst recht für solche Tiere, die noch
mehr als Vögel auf Nist- und Überwinterungshilfen angewiesen sind: Fledermäuse und Insekten. Damit nun Gartenbesitzer nicht immer die gleichen Nistkästen aufhängen und einseitig immer dieselben und
die häufigsten Vogelarten fördern, werden hier einmal die Nisthöhlen vorgestellt, die man am Haus und im Garten anbringen kann. Für den Garten oder auch am Haus lassen sich Nistkästen für viele
verschiedene Arten anbringen. Bauen Sie doch eines mit Ihren Kindern. Hierzu ein paar einfache Anleitungen als Grafiken (Format .jpg ca. 150MB) zum herunterladen.
Wir Deutschen neigen (leider) manchmal zur Perfektion. Wenn hier in den Bauanleitungen die Länge und Breite der Kästen und die Eingangslöcher in Millimetern angeben werden, dann ist das kein Grund,
sich perfekt an diese Maße zu halten. Wenn Vögel nur an Plätzen brüten würden, die genau die hier angegeben Maße haben, dann wären sie alle schon lange ausgestorben. Nehmen Sie die Maße als ungefähre
Anhaltspunkte, schreinern Sie, töpfern Sie, schneiden Sie Astquirle, nehmen Sie auch andere Naturmaterialien und seien Sie kreativ. Wichtig zu wissen ist, daß die Kleinmeisen (Blaumeise bis
Haubenmeise) zwar auch in Nisthöhlen mit z.B. 32-mm-Löchern brüten, dort aber von Kohlmeise oder Kleiber verdrängt werden könnten. Der Kleiber mauert größere Fluglöcher bis auf ca. 29 mm zu. Um die
Nistkästen vor Elstern zu schützen, kann man ein kleines Rohr am Einflugloch anbringen.
Bauanleitung für Nistkästen von:
Hummel, Hornissen, Fledermaus, Nischenbrüter (Gartenrotschwanz, Zaunkönig, Rotkehlchen), Meisen, Baumläufer, Mauersegler, Wildbienen (Insekten).